über das Projekt

BAUHAUS 4.0 ist ein kollaboratives Forschungsprojekt zwischen der weißensee kunsthochschule berlin (Fachgebiete Produkt-Design, Textil-und Flächen-Design, Künstlerisch-Gestalterische Grundlagen) und der Technischen Universität Berlin (Fachgebiet Pädagogische Psychologie).

Im Forschungsprojekt Bauhaus 4.0. wird untersucht, wie eine sich mit digitalen Technologien auseinandersetzende, durch hybride Lernräume erweiterte künstlerisch-gestalterische Lehre aussehen kann, in deren Zentrum weiterhin die praktische Arbeit in den Werkstätten steht.

Die digitale Werkstatt der Kunsthochschule mit einem Roboter und RPT-Verfahren (Rapid Prototyping) als Lernort und Experimentierfeld für die Kreation und Produktentwicklung ist das physische Zentrum dieses Projektes. Solche hybriden Lernräume, in denen Online-Lernen und praktisch analoges und digitales Arbeiten im beständigen Wechsel miteinander verwoben wird, werden bislang in Gestaltungsfächern wenig eingesetzt. Digitales Lernen wird in diesem Projekt also in doppelter Hinsicht untersucht: Einerseits als Erweiterung der künstlerisch-gestalterischen Lehre in der Werkstatt um einen hybriden Lernraum, andererseits als praktisches Lernen und Anwenden digitaler Technologien im experimentellen Prototyping – einer Kernmethode in Gestaltungsprozessen.

In vier Fallstudien werden die Studierenden ihren Lernprozess in den forschungsbasierten Lehrformaten mit speziellen, für die hybride Werkstattlehre entwickelten ePortfolios selbstbestimmt dokumentieren und vor allem reflektieren. Daraus werden anschließend Open Educational Resources (OER) für ein digitales Basiswissen im Prototyping extrahiert, bereitgestellt und durch nachfolgende Studierendengenerationen fortlaufend erweitert – ein medienpädagogisch innovativer Ansatz.

Die Werkstatt

Der aktuelle Aufbau für die erste Fallstudie besteht aus zwei Teilen: experimentelles Prototyping in der Werkstatt und eine Online-Plattform, in der digitales Lehren und Lernen stattfinden.

Die praktischen Experimente mit dem Roboterarm UR5 werden in der Werkstatt in kleinen Gruppen durchgeführt. Ein 6-achs Roboterarm, der in der Montage-Werkstatt steht, dient uns als Werkzeug und Versuchslabor. Wir lernen ihn zu steuern, sicher mit ihm umzugehen und ihn zu programmieren. Letzteres erfolgt dabei niederschwellig über Rhino bzw. Grasshopper und eine bereits vorbereitete Arbeitsumgebung. Der Einstieg ist durch Workshops und Tutorials erleichtert, sodass jede/r auch ohne Erfahrung mit Robotik oder Programmierung an dem Projekt teilnehmen kann.

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Automatische Dokumentation

Die Dokumentation und Auswertung der Ergebnisse erfolgt über die Plattform Notion, auf die strukturierte Inhalte hochgeladen werden.Die Ergebnisse werden auf zwei Wegen dokumentiert: Wir haben ein automatisiertes Dokumentationssystem entwickelt, welches alle Experimente aus dem Workshop aufzeichnet, markiert und auf unserer gemeinsamen kollaborativen Online-Plattform speichert. Vier Kameras sind um den Roboter positioniert und nehmen jeden Versuch auf, sobald eine Grasshopper Datei ausgeführt wird. Ergänzend laden die Studierenden auch kuratiertes Material in Form von (analogen) Voruntersuchungen, Prozessüberlegungen, Fotos und auch Kommentierungen auf die Plattform. Auf diese Weise werden die Versuche, Ergebnisse, Erkenntnisse und Fehler zusätzlich reflektiert und illustriert. Das fördert bereits im laufenden Lernprozess den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Studierenden. Um die Versuche und Ergebnisse einheitlich und in guter Qualität filmisch und fotografisch dokumentieren zu können, sind eine Lichtdecke über dem Roboterarm und unterschiedliche Fotohintergründe installiert.

Währended der Arbeit mit dem Roboter können die Studierenden, die einzelnen Experimente mit 'Tags' versehen und einen Kommentar verfassen.

Währended der Arbeit mit dem Roboter können die Studierenden, die einzelnen Experimente mit 'Tags' versehen und einen Kommentar verfassen.

Das Dokumentationssystem listet alle Experimente, die am Roboter durchgeführt worden sind auf und zeigt zu jedem ein animiertes Vorschaubild.

Das Dokumentationssystem listet alle Experimente, die am Roboter durchgeführt worden sind auf und zeigt zu jedem ein animiertes Vorschaubild.

Ausführliche Informationen, wie Videos und Steuerungsdaten, werden erfasst, eingepflegt und konnen in einer Detailansicht zu jedem Experiment zu einem späteren Zeitpunkt eingesehen werden.

Ausführliche Informationen, wie Videos und Steuerungsdaten, werden erfasst, eingepflegt und konnen in einer Detailansicht zu jedem Experiment zu einem späteren Zeitpunkt eingesehen werden.

Projektkultur

Die Dokumentation und die gemeinsame, offene Plattform für den Austausch von Ergebnissen schufen eine einzigartige Projektkultur, in der die Studierenden voneinander lernten und Wissen austauschten konnten. Besonders ist das explizite Bennen von und Lernen aus Schwierigkeiten und Fehlern – nicht nur aus den eigenen, sondern auch aus denen der anderen. Die Studierenden lernten aus den Erfahrungen aller und tauschten Code, Hilfsmittel und Tools aus, was den Lernprozess steigerte und bereicherte. Im Gegensatz zum typischen Entwurfsprozess, der sich auf die individuelle Erstellung konzentriert, lernten die Studierenden hier, wie man Code verwendet und teilt, um verschiedene Strategien und Design-Anweisungen zu entwickeln..